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Kirche St. Anna Mörnsheim

Die Kirche ist ein frühgotischer Bau vom Ende des 13. Jahrhunderts, von dem heute nur noch der Turm erhalten ist. 1401 fand eine Rekonziliation und Konsekration von drei Altären statt. Aus der Zeit um 1490 stammen der Taufstein und das Sakramentshäuschen in der Sakristei. Die abermalige Weihe im Jahre 1630 hing mit einer Verlängerung und Erhöhung der Kirche zusammen. Die Bauvorhaben waren schon 1600 geschehen. 1601 wird nämlich bemerkt, dass die Gemälde, mit denen die Kirche geschmückt werden sollte, noch nicht vollendet seien. Offensichtlich damals erhielt der Turm sein heutiges Schlussgeschoss. 1855 erfolgte eine abermalige Verlängerung des Schiffes. Ein romanisches Portal, das Böhaimb beschreibt, ist seitdem verschwunden. In der Folge wurde auch die Innenausstattung modernisiert. Lt. Bayerischem Landesamt für Denkmalpflege hatte die Kirche einmal eine barocke Innenausstattung. 1946 wurde unter Pfarrer Anton Auchtor das Presbyterium neu gestaltet. In einer Aufzeichnung heißt es: "Die Altäre, die noch aus dem Jahr 1863 stammten, hatten im Laufe der Jahre manche Beschädigung erlitten.... Daher entschloss sich Herr Pfarrer Auchtor, sie durch ganz neue ersetzen zu lassen. Der Hauptaltar und die beiden Seitenaltäre wurden von Grund auf neu, fest und massiv errichtet, wie es dem Wunsch der Kirche entspricht... die mehr dem Unterbau als steinernen Opfertisch als den Überbau zur Geltung kommen lässt." in schwerer zeit (1946 !) gelang es Pfarrer Auchtor die wunderbare Kreuzigungsgruppe aus Pietenfeld zu erwerben. Die jetzige Sakristei war der Raum für den Hochaltar.

Weil die Pfarrkirche viel zu klein war, wurde sie 1956 unter Pfarrer Friedrich Mailbeck erweitert und erhielt im großen und ganzen die jetzige For. Die Kreuzigungsgruppe fand ihren Platz über dem Hochaltar. Um die große Fläche ein wenig zu gliedern, hat man die Figuren in einem größeren Abstand zueinander an der Wand angebracht.

Bei der Renovierung im Jahre 2003 bildet eine aufgezogene Wand mit der Kreuzigungsgruppe den Hintergrund für den Altar und bildet mit ihm eine Einheit. In der Gestaltung hat H. Fieger "zum Steinburchort Mörnsheim Bezug genommen. In der schichtweisen Anordnung der Steine kommt die Dimension der Zeit zum Ausdruck. Gottes Sohn als Herrscher über Ort und Zeit" (H. Fieger).

Chor im Ostturm mit spitzbogigem, gratigem Kreuzgewölbe. An der Ostseite desselben zweiteiliges Spitzbogenfenster mit Kreis im Maßwerk; Gewände und Laibung schräg. Auf der Innenseite wird es von einer Spitzbogenblende umrahmt. Chorbogen rund, ohne Gliederung. Das langgestreckte Schiff hat sieben Fensterachsen. Es ist flach gedeckt.
Sakristei mit zwei gratigen Kreuzjochen an der Nordseite des Chores. Der Turm hat im zweiten Obergeschoß auf allen vier Seiten je zwei Schlüsselscharten, diente also wie häufig Wehrzwecken. Er erhebt sich quatratisch; Geschoßtrennung durch Plattenbänder. Im nachgotischen Obergeschoß gekuppelte stichbogig Schallöffnungen. Die Überführung von Trennungspfosten zur Außenflucht der Mauer geschieht durch Vorstufungen. Ähnliche Formen in Böhmfeld und Kinding. Ausführung in Backsteinen.
Im Langhaus Stuckdecke von 1711. Quadraturteilung. Im Hauptfeld, das ein Laubstab umrahmt, das Monogramm JHS. In den umrahmenden Eckfeldern Engelsköpfe, in den Achsen Muscheln und Akanthusranken. Wahrscheinlich von Jakob Eck.
Sakramentnische im Chor. Spätgotisch, um 1490. Die rechteckige Nische (Rautengitter) flankieren Fialen; darüber Rechteckblende mit dem Schweißtuch Christi. Ein Maßwerkkamm schließ die Anlage, über dem Kamm Wappen des Hochstifts Eichstätt und des Bischofs Wilhelm von Reichenau (+1496). Das Wappen am Fußgesims ist das der Kalmünzer, einer angesehenen Bürgerfamilie in Eichstätt. Hermann Kalmünzer, Vikar des Altares St. Matthias und Matthäus im Dom zu Eichstätt, starb 1505. Lorenz Kalmünzer war seit 1487 Pfarrer in Mörnsheim.